Fit und gesund ins Frühjahr – Teil 1 - Achten Sie auf Husten!
Wenn der Winter sich dem Ende neigt und die ersten warmen Sonnenstrahlen uns erreichen, möchten alle wieder raus aus der Halle und rein ins Gelände oder auf den Außenplatz.
Doch sind alle Pferde auch fit genug und gut durch den Winter gekommen?
Es zeichnet sich deutlich ab, dass im Frühjahr die meisten Lungenerkrankungen zu verzeichnen sind, wovon bis zu 90% auf Stauballergien zurück zu führen sind, die die Pferde aus dem Winter mitgenommen haben. Die Hauptursache hierfür liegt an zu wenig frischer Luft und Bewegung und auch an zu viel Staub in Heu und Stroh. Pferde brauchen auch im Winter viel Bewegung in allen Gangarten, damit sie tief zum Durchatmen kommen und die Lunge besser belüftet wird.
Wie erkenne ich ein Lungenproblem?
Wenn Ihr Pferd beim ersten Antraben häufig nur einmal abhustet, sollten bei Ihnen schon die Alarmglocken angehen. Beobachten Sie Ihr Pferd. Atmet ihr Pferd im Ruhezustand schon angestrengter aus, d.h. es zieht den hinteren Unterbauch zusammen und nach oben. Manchmal kann man dabei sogar die so genannte Dampfrinne erkennen. Sie ist ein Zeichen für extrem angestrengtes Ausatmen. Weiterhin hat Ihr Pferd in jedem Zustand eine erhöhte Atemfrequenz, ist beim Reiten sehr triebig und hat eine verminderte Leistungsfähigkeit und vermehrtes Schwitzen dann ist dringend geraten den Tierarzt zu rufen.
Akute oder chronische Lungenerkrankung?
Chronisch wird in der Tiermedizin alles bezeichnet, was älter als zwei Wochen ist, d.h. aber nicht, das es unheilbar ist! Akute Erkrankungen sind meist Virus Infekte. Sie gehen mit meist mit Fieber, Fressunlust, schlechtes Allgemeinbefinden, Apathie und Husten einher. Durch das geschwächte Immunsystem können sich noch zusätzlich Bakterien im Körper des Pferdes einnisten. In diesem Fall spricht der Tiermediziner von einer Sekundärinfektion.
Hierbei ist deutlich der nasse Husten als auch Nasenausfluss zu erkennen. Fieber kann ebenfalls mit einhergehen. Auch hier bitte den Tierarzt rufen. Er kann Abhilfe schaffen. Meist werden dem Pferd Schleimlöser und fiebersenkende Mittel verabreicht. In schlimmen Fällen bei Bakterien auch zusätzlich Antibiotika.
Hierbei ist es wie bei uns Menschen. Mit dem Infekt muss der Körper selber fertig werden. In der Zeit der Erkrankung sollte Ihr Pferd nicht belastet werden und viel frische Luft bekommen. Steigt das Allgemeinbefinden Ihres Pferdes, können Sie auch wieder mit leichter Bewegung, aber keiner Belastung, anfangen. Durch das Reiten löst sich vorhandener Schleim. Stellen Sie bei Ihrem Pferd Nasenausfluss fest, geben Sie ihm nach dem Reiten einige Möhren auf den Boden. Ihr Pferd nimmt den Kopf herunter und der Schleim kann ungehindert abfließen. Wird ein Infekt nicht komplett auskuriert, kann es zu chronischen Lungenproblemen kommen.
Inhalieren Ja oder Nein?
Ja! Aber nur wenn man sicher ist, das kein bakterieller Infekt vorliegt. Denn dann macht man es nur noch schlimmer, da die Bakterien noch tiefer in die Lunge gelangen.
Wie kann ich vorbeugen?
Sorgen Sie im Winter dafür, dass Ihr Pferd so viel wie möglich draußen an der frischen Luft verbringt. Ist dies für Ihr Pferd nicht möglich, ist eine Paddock-Box eine Alternative. Ein offenes Fenster in der Box ist ebenfalls hilfreich.
Auch die Türen dürfen offen sein. Aber bitte kein Durchzug! Pferde haben ein anderes Kälteempfinden als wir. Wenn wir schon zittern, ist Pferden noch lange nicht kalt. Auch eine Führmaschine ist eine super Alternative. Frische Luft und Bewegung – super! Die Stallarbeit so staubarm wie möglich gestalten. Am besten erst verrichten, wenn die Pferde draußen sind. Ist dies nicht möglich, die Stallgasse anfeuchten und dann fegen, da Wasser den Staub bindet. Ganz ungünstig ist es, wenn sich die Pferdeboxen unter einem Heu- oder Strohlager befinden. Optimal ist es, wenn Sie Ihrem Pferd nasses eingeweichtes Heu füttern, wenn es Probleme mit Staub hat. Im Frühjahr und in milden Wintern kein Problem. Ist es zu kalt dafür, gibt es Alternativen, wie Heulage oder gedämpftes Heu (gedämpftes Heu stellen Sie mit Hilfe einer anwenderfreundlichen, in verschiedenen Größen zu erhaltenen Apparatur her. Das Heu geben sie in den Dampfapparat und dort wird es bei 70-100 Grad mit Wasserdampf feucht erhitz. Damit werden alle Sporen und Allergene abgetötet).
Wenn es eine Option für Sie ist, Ihr Pferd von Stroh auf eine staubarme Einstreu, wie z.B. Späne, Biolan, Leinstroh oder Raps Späne, umzustellen, dann ist dies ebenfalls empfehlenswert. Denken Sie aber daran, dass die Entsorgung schwieriger werden kann, als mit Stroh. Bei fressfreudigen Pferden kann es dazu kommen, dass diese Ihre Einstreu anfangen zu fressen. Hierbei kann es zu Koliken kommen.
Noch eine Staubgefahr bildet unter Umständen Ihr Reithallenboden. Er darf eigentlich nicht stauben, da es viele Möglichkeiten zur Staubvermeidung gibt. Eine davon ist die Einarbeitung von Magnesiumchlorid.
Wir wünschen Ihnen einen schönen und gesunden Start in die Frühjahrssaison! In Fit und gesund ins Frühjahr Teil 2 geben wir noch weitere Tips auf die im Frühjahr geachtet werden sollten!
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